Shaolin-Kempo-Karate Bad Bentheim e.V.
Traditionelle Kampfkunst neu erleben.
Neben dem Humor, welcher ja gesund ist, scheint es ja doch noch die berüchtigten "McDojos" zu geben. Es handelt sich hierbei um Institutionen, private Schulen, schlecht geführte Vereine oder andere Organisationen, die in erster Linie sich selbst darstellen wollen - und dies mit einem sehr geringen sowie oberflächlichen Hintergrundwissen oder Können.
So wie in jeder Branche gibt es leider auch im Kampfsport solche schwarzen Schafe. Was damit gemeint ist, können Sie folgenden Beispielen entnehmen:
Traurig und erschreckend zugleich ist die Tatsache, dass selbst hoch graduierte Meister, ja sogar angesehene Stilrichtungsbegründer sich auf ein solch tiefes Niveau begeben. Die Gründe solcher Demonstrationen der persönlichen "übernatürlichen Kräfte" (vgl. Telekinese) sind wohl eher mit geistigem Ramsch als mit ernst zu nehmenden Tatsachen zu vergleichen. Schade, denn durch solche Scharlatane gerät die wundervolle Welt der Kampfkünste ins schlechte Licht und Lächerlichkeit.
"McDojo" ist ein Begriff, welcher definitiv nicht für Leistung, nachweisbare und sichtbare Erfolge sowie Qualität steht - im Gegenteil. Hin und wieder brüsten sich Kampfsportler, einen schwarzen Gürtel zu besitzen. Ja, sicher, das mag richtig sein, aber einen solchen kann man schon für sehr wenig Geld in einem Sportgeschäft käuflich legal erwerben, denn ein Schwarzgurt ist keine geschützte Marke oder Graduierung. Und die Tatsache, dass wir in einem freien Staat leben, darf jeder das tragen, wonach ihm gerade ist. Ob ein fundiertes sowie gutes Wissen und Können eines Karateka vorliegt, steht auf einem anderen Blatt - der Realität – und nicht etwa auf Urkunden, Zertifikaten oder Beglaubigungen. In diesem Zusammenhang begegnet man hin und wieder diversen „Meistern“, die DAN-Grade für mehrere Hundert Dollar anbieten und einen Großmeistertitel mit einem 10. DAN verkaufen – Kenntnisse im Kampfsport sind dafür nicht erforderlich. Unter www.chiefironhorse.com beispielsweise ist lange Zeit der Erwerb von DAN-Urkunden gegen Bezahlung möglich gewesen. Selbst erstellte Urkunden im Downloadbereich standen sogar als Muster zur Verfügung, siehe auch hier. Manche Kampfsportler bescheinigen sich selbst durch dubiöse Diplome oder Zertifikate selbsterfundener Verbände diverse Titel und DAN-Grade und berufen sich dabei auf internationale Organisationen, deren Begründer oder Mitglieder oft fiktive Personen sind. Wenn es die gemeinten Institutionen wirklich gäbe und natürlich eine Seriosität vorausgesetzt, müsste schon auf einen fehlerfreien Druck der diversen Urkunden bzw. Zertifikate geachtet werden.
Ein weiteres, ja schon fast grandioses sowie unübertreffbares Beispiel einer Selbstverherrlichung ist hier zu entnehmen. Doch solche narzisstischen Züge können aber auch in einem Dojo direkt erfolgen.
Damit den Kampfsport-Neuinteressierten nicht die Freude genommen wird, damit die Enttäuschung später nicht eintritt, damit sich die Karateka nicht in der Öffentlichkeit oder bei Turnieren blamieren, sind hier ein paar Tipps aufgelistet, die helfen sollen, ein für Sie persönlich gutes Dojo zu finden:
Suchen Sie Fitness, einen traditionsreichen Sport oder wollen Sie eine effektive Selbstverteidigung erlernen? Nicht jeder Verein bzw. jede Schule kann dies gewährleisten obwohl es als Programm mit angeboten wird. Die Begründung hierfür ist einfach. Um fit zu bleiben reicht ein geringfügiges Trainingspensum in der Woche definitiv nicht aus. Allein schon um der Stagnation entgegen zu wirken bedarf es mehrmaliger sowie regelmäßiger Ertüchtigung, oft auch in der persönlichen Freizeitgestaltung außerhalb der Trainingsstätte. Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, etc. sind hier nur als wenige am häufigsten anzutreffenden Beispiele zu nennen.
In der Kampfkunst sind natürlich Traditionen fest verankert. Auch hier reicht der gelegentliche Besuch eines Dojos nicht aus, um die Verflechtung der Kampfkünste mit der spirituellen und geschichtlichen Entwicklung nachvollziehen und verstehen zu können. Persönliches kulturelles Interesse ist eine der Grundlagen für ein tieferes Verständnis aller Kampfkünste. Doch auch diese Traditionen können einem Wandel unterliegen; sie werden der Zeit und auch der gesellschaftlichen Orientierung angepasst.
Selbstverteidigung fängt im Kopf an. Das Vermeiden einer Konfrontation gehört ebenso zu dem Selbstschutz, wie die körperliche Auseinandersetzung, welche immer wieder geübt und unter wechselnden Szenarien trainiert werden sollte. Hier sind die einfachen Techniken, welche spontan, direkt und schnörkellos ausgeführt werden – und dabei auch realitätstauglich sind und wirklich funktionieren – ein fester Bestandteil des Trainings. Saltos, Flic-Flacs und wunderschön gesprungenen Tritte zu einem sehr hoch gelegenen Ziel dienen lediglich nur der Show.
Haben Sie die Möglichkeit mehrere Kampfkunst- oder Kampfsportschulen zu testen, so tun sie sich keinen Zwang an. Tun Sie es! Es gibt weltweit mehrere Tausend Kampfstile, die sich teils sehr ähneln und auf der anderen Seite völlig unterschiedlich sind. Ringen und Judo sind vielleicht eher miteinander vergleichbar als z.B. Judo und Karate. Auch gibt es in der breiten Palette Stile, die eine große Anzahl an Waffen und deren Führung vermitteln. Sie sollten Sich in der Gruppe und beim Training wohl fühlen. Die Bewegungen sollten Ihnen liegen und für Sie persönlich unproblematisch sein.
Nur durch eine Probeeinheit werden Sie kaum einen ausreichenden Einblick in die Vereinsstruktur, das Team, das Training und den Stil bekommen. Fragen Sie, ob auch mehrere Probetrainingseinheiten möglich sind. Falls nicht, so darf man schon skeptisch sein und sich fragen, was der Schule bzw. dem Lehrer wichtig ist: Sie oder ihr Geld.
Sehr erschreckend ist die aktuelle Berichterstattung in den Medien. Darin, so heißt es, kämen sehr viele radikale Gruppierungen aus dem Kampfsportwesen und wären darin aktiv. Das Anliegen eines jeden Kampfsportlers als auch eines Vereins, einer Schule oder gar eines Verbandes ist und sollte ein friedliches Miteinander sein, ganz im Sinne des Bushido.
Die regelmäßige Versammlung von gewalttätigen und aggressiven Personen – auch in einer Trainingsstätte – hat absolut nichts mit Kampfsport und / oder Kampfkunst zu tun. Distanzieren Sie sich daher von solchen „Schulen“ und bieten ihnen Paroli. Denn Antisemitismus, Radikalität, Gewaltverherrlichung, Neid, Hass sowie sexuelle Übergriffe und Unterdrückung haben in einer Welt, in der unseren, nichts verloren!
Wird auf die Dojoetikette (hier ein Beispiel) geachtet? Siehe auch hier: Etikette des Karate-Do
Gegenseitiger Respekt ist in den Kampfkünsten unabdingbar. Freundlichkeit, Offenheit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit prägen seit langer Zeit die Eigenschaften eines jeden guten Kampfkünstlers. Voreingenommenheit sowie Diskreditierung anderer ist ein Fremdwort. Nun haben auch die Konkurrenz sowie die Anzahl diverser Kampfkunstschulen zugenommen, was mancherorts zu einer verstärkten Selbstdarstellung und Erniedrigung anderer führt. Unpassende Äußerungen über andere Schulen sowie Sachbeschädigungen am Eigentum neuer Mitbewerber sind nicht unüblich, sondern finden auch in der heutigen Zeit leider Anwendung.
In einem Dojo, der Trainingsstätte der Kampfsportler, werden Techniken, festgelegte, traditionelle Formläufe sowie diverse weitere Bewegungsmuster vermittelt, die stilrichtungsbezogen sind. Für einen Laien bzw. einen Neuinteressierten sehen all diese Bewegungen sehr ähnlich aus und doch gibt es da enorme Unterschiede. Ebenso in dem Wissen der Kampfkunst-Lehrer. Der vermittelte Stoff wird zum einen nur kopiert und weiter gegeben, ohne Erklärung sondern nur mit allgemein gültigen Aussagen wie „mehr Kraft“. Das Tiefgründige, „wie“ eine Technik auszuführen ist, wird mancherorts vernachlässigt bzw. nicht (mehr) vermittelt. Das „Warum“ eine Technik genau so funktioniert (oder auch nicht) scheint leider in vielen Dojos gänzlich verschwunden zu sein.
Sicherlich verfügt eine neuinteressierte Person nicht über genug Wissen in den Kampfkünsten, um über die Fähigkeiten eines Trainers oder Lehrers eine zutreffende Aussage tätigen zu können. Wenn möglich, erkundigen Sie sich im Vorfeld über die Schule, den Lehrer oder nehmen eine sachkundige Person mit.
Jeder darf, soweit er oder sie die Vorgaben der Vereinssatzung erfüllt, einem Verein beitreten. Und allein dadurch ist die Bandbreite der persönlichen Leistungsmöglichkeit der einzelnen Sportler unterschiedlich ausgeprägt, was zu Folge hat, dass verschiedene Förderungsmaßnahmen der mehr- oder weniger begabten Mitglieder stattfinden. Aber niemand darf und sollte bevorzugt behandelt werden; sei es durch seine / ihre soziale Stellung oder die seiner / ihrer Eltern, sei es durch sein / ihr Geschlecht oder Alter. Der Lehrer sollte stets jedem Schüler und jeder Schülerin seine Aufmerksamkeit schenken und nach Möglichkeit ihn oder sie genau in dem Maße und in der Richtung fördern, die den Schüler bzw. die Schülerin optimal weiter bringt.
Versuchen Sie einen Blick in die Vereinssatzung zu gewinnen. Es kommt vor, dass es sich oft um überteuerte Jahresverträge handelt und eine Kündigung nicht selten Monate im Voraus zum Jahresende schriftlich niederzulegen ist. Hin und wieder kann man in den Satzungen lesen, dass auch jedes Vereinsmitglied zur Entrichtung von Beiträgen oder Umlagen, die zur "Finanzierung besonderer Vorhaben oder zur Beseitigung finanzieller Schwierigkeiten des Vereins erhoben werden", verpflichtet ist!
[Bemerkung: Original-Zitat aus der Satzung eines Karatevereins / NDS. Hier ein Auszug) Ein seriöser Verein händigt die Satzung ohne Probleme aus bzw. weist darauf hin, wo diese einzusehen ist: das zuständige Amtsgericht mit dem Vereinsregister.
Haben Sie keine Angst Sachen zu hinterfragen und objektiv zu sehen. Karate, so wie viele andere Sportarten auch, hat sehr viel mit Korrektur und folglich auch Körperkontakt zu tun. Seien Sie kritisch und setzen Sie ein Zeichen, wenn beispielsweise ein Trainer eine Fausthaltung mit seiner Hand am rechten Oberschenkel oder gar am Brustansatz zu korrigieren versucht. Auch wenn es sich um einen Trainer, einen Lehrer oder eine andere Person mit einem Schwarzgurt handelt – das gehört sich nicht und soll, ja, sogar muss direkt angesprochen und verhindert werden. Setzen Sie ein Zeichen und schauen Sie nicht drüber hinweg - allein schon zum Schutz anderer, vielleicht sogar minderjähriger Personen, die nicht sofort erkennen können, was passiert und den Übergriffen womöglich ahnungslos ausgeliefert sind.
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